Studiengebühren
Neben dem sogenannten Bologna-Prozess, der in der Einführung europaweit vergleichbarer Bachelor - und Master-Studiengänge
mündete, zeigten die letzten Jahre eine weitere, heftig umstrittene Neuerung: Die Einführung sogenannter Studiengebühren
an zahlreichen Universitäten und Fachhochschulen. Einige Institutionen wie beispielsweise Kunsthochschulen haben sich
zum Teil erfolgreich gegen die Verordnung gestellt.
Dabei waren und sind längst nicht alle Bundesländer betroffen.
Weil Bildung in Deutschland Ländersache ist, entscheiden die jeweiligen Landesregierungen über Einführung oder
(zum Teil auch vorübergehende) Aussetzung der Gebühren. Zum Teil sind Studiengebühren in Planung, zum Teil bereits
durchgesetzt. Im Bundesland Hessen hingegen sind die unliebsamen Zusatzbeiträge nach langem Hin und Her sogar wieder
abgeschafft worden. Trotzdem gibt es keine Garantie für Studentinnen und Studenten: Die Möglichkeit zur (Wieder-)
Einführung von Studiengebühren ist Deutschland weit gegeben. Als das Thema erstmals in die Medien gelangte, bildeten
sich schnell Proteste und Demonstrationen. Die Hintergrundidee dabei: Bildung sei ein unabdingbares Menschenrecht,
welches sich nicht in Geld aufwiegen lasse. Neben Gegnern fanden Studiengebühren jedoch schnell auch Befürworter.
Diese argumentierten beispielsweise mit der Verbesserung von Bildungseinrichtungen, welche durch die Zusatzgelder
erst möglich würden. Weiterhin wird oftmals angeführt, dass Studiengebühren in zahlreichen europäischen Ländern
ganz selbstverständlich erhoben werden. In Deutschland jedoch kommt zusätzlich zur grundständigen Gebühr fürs
Studium noch der obligatorische Semesterbeitrag hinzu, welcher unter Anderem auch das Semesterticket für die
Öffentlichen Verkehrsmittel umfasst. Wo Studiengebühren eingeführt sind, gibt es deshalb gute Möglichkeiten, die
finanzielle Mehrbelastung aufzufangen. Dies gilt jedoch nur vorübergehend - und bedeutet zwangsläufig die Entstehung
von Schulden: So können die Studiengebühren in einer Art Kredit bezahlt werden, welcher dann nach einer gewissen
Karenzphase ab Studienabschluss in Raten zurück gezahlt wird.
Kritiker von Studiengebühren halten jedoch auch dieses
Modell für unhaltbar - und raten Studierenden, sich nach wie vor gegen die Auferlegung dieser Gebühren zu wehren.
In Bundesländern wie Hessen beispielsweise wurde ein Sammeleinspruch mit zahlreichen Studentinnen und Studenten
eingereicht, die sich weigerten, ihre Studiengebühren zu zahlen. Alleingänge sind hier jedoch allein auf Grund
der Möglichkeit zur Exmatrikulation nicht zu empfehlen. Möglichkeiten zur Finanzierung von Studiengebühren
finden Studierende in eigenen Foren, die Platz zum offenen Erfahrungsaustausch bieten.
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